Ein Nachwuchsspieler des SK König Plauen brauchte einen Sparringspartner, der ungefähr 1700 DWZ aufweist. Ich war etwas geschmeichelt, dass die Wahl auf mich fiel, dümpele ich doch momentan auf 1653 oder so herum. Vereinbart wurden vier Schnellschachpartien auf Lichess.org mit der Bedenkzeit 10min+5sec und einer Nachbesprechung zur Hälfte und am Ende über Skype.
Erste Hälfte
In der ersten Partie wollte ich testen, wie der junge Mann auf mein geliebtes Mittelgambit reagiert. Die Eröffnung hat er sich schon mehrfach gegen meine Söhne auf dem Brett gehabt. Nach einigen ungenauen Zügen entschloss er sich relativ früh, eine Figur gegen zwei Bauern zu geben und ich stand eigentlich auf Gewinn – dann schlug aber wieder meine Verwertungsschwäche zu und die Partie hätte bei korrektem Spiel Remis enden können. Etwas glücklich, dass ich dann noch den Punkt ergattern konnte.
Unten kann man die verschiedenen Kapitel der Studie auswählen.
In der zweiten Partie ging es echt schnell nach einigen Ungenauigkeiten befand sich Weiß in einer unangenehmen Lage. Leider stellte mein junger Gegner früh die Dame ein, was die Partie beendete, da er keine Lust mehr hatte weiterzuspielen.
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Mid-Session interval
Nach zwei Partien tauschten wir uns über Skype über die ersten beiden Partien aus. Die erste Partie stand mit ihren Wendungen und verpassten Chancen im Vordergrund. Die Ergebnisse unserer Analysen könnt ihr euch in den zugehörigen Studien ansehen.
Die zweite Hälfte
Die dritte Partie war wieder ein kleines Fehlerfestivall. Eigentlich wollte ich eine andere offene Eröffnung abprüfen aber mein Gegner entschied sich für eine halboffene Eröffnung und kam nicht so mit meinem Konzept zurecht. Es folgte ein Qualitätsverlust und nach diversen Fehlern das Matt im 40. Zug.
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Die letzte Partie war im Albins-Gegengambit ein Spiel auf ein Tor. Es gab zwar auf beiden Seiten Ungenauigkeiten, aber Weiß wusste nicht mit dem schwarzen Konzept umzugehen.
Diesmal ohne Kapitel und Anmerkungen.
Endbesprechung
Mein junger Gegner war natürlich etwas enttäuscht, sicher hatte er sich etwas mehr ausgerechnet, hat er micht doch schon am richtigen Brett in Blitzpartien bezwungen. Aber es wurde der Finger auf bestimmte Schwächen gelegt, an denen gearbeitet werden muss. Bei ihm sicher in der Eröffnungsbehandlung, wenn der Gegner den Pfad der Hauptvarianten verlässt und bei mir mein Hauptmanko, die Chancenverwertung.
Fazit
Es hat Spaß gemacht, gegen einen bekannten Gegner zu spielen und danach über die Partien zu reden. Das war fast Vereinsfeeling, das möchte ich unbedingt wiederholen.
Fall jemand Interesse hat, ich bin gerne bereit, weitere Mini-Matches nach diesem Muster auszutragen. Ich akzeptiere Gegner in einer Range von ca 1400 – 2000 DWZ.